Die Verunsicherung über die Verbreitung des Corona-Virus hat Deutschland im Griff: Die Schulen sind geschlossen, Unterricht entfällt, viele gehen inzwischen sogar ungern vor die Tür. Wenigstens scheint eine Infektion mit dem Virus – jedenfalls nach bisherigem Kenntnisstand – für Schulkinder relativ ungefährlich zu sein.
Mediale und digitale Bildungsoptionen
Lehrkräften wie Eltern stellt sich aber die Frage, wie der Unterrichtsausfall aufzufangen ist. Eine Möglichkeit sind Wochenaufgaben, die die Kinder zuhause bearbeiten können. Auch online oder im Fernsehen finden sich viele Lern- und Informationsangebote für Kinder: So richten die öffentlich-rechtlichen Sender sowohl ihr Fernsehprogramm als auch ihre Internetplattformen auf die Situation aus (Überblick bei Spiegel.de). Und der Duden-Verlag schenkt allen Schülern und Schülerinnen zwei Monate „Learnattack“ (Lerninhalte ab Klasse 4, mit automatischer Beendigung, Kündigung nicht erforderlich).
Experiment: Online-Unterricht
Doch warum sollte man die Situation nicht nutzen, um neue Wege zu gehen: Wie wäre es etwa damit, der eigenen Klasse eine Stunde (ggf. freiwilligen) Online-Unterricht anzubieten? Lehrkräfte sind ja ungeachtet der Schulschließungen offiziell im Dienst. Schülerinnen und Schüler könnten so mit der vertrauten Lehrkraft zusammenarbeiten und dadurch zumindest ein Stück schulische Normalität erleben, z. B. die Wochenaufgaben besprechen, sich zum persönlichen Umgang mit der Corona-Krise austauschen oder auch ein anderes Thema diskutieren.
Dabei reden wir hier nicht von komplexen Anwendungen für IT-Spezialisten. Vielmehr stehen für die technische Umsetzung bereits einfache und sogar kostenfreie Lösungen zur Verfügung: Ein PC, Tablet oder Smartphone mit Internetanbindung sowie eine E‑Mail-Adresse reichen aus. Natürlich gibt es Unterschiede zum Präsenzunterricht. Aber gerade dazu selbst Erfahrungen zu sammeln, kann sehr spannend sein.
Wie steigt man ein?
In unserem „Konzeptpapier Online-Unterricht“ haben wir einige erste Punkte zusammengestellt. Die bei Veröffentlichung dieses Beitrags aktuelle Version 1.0 vom 16.03.2020 steht hier zum Download bereit. Haben Sie Ideen oder gar Erfahrungen, die wir in das Papier aufnehmen könnten? Dann lassen Sie uns das Konzept gemeinsam weiterentwickeln. Die jeweils aktuelle Fassung senden wir allen Interessenten auf Anfrage kostenfrei zu, so dass jeder von den Überlegungen profitieren kann.
Und falls Sie als Schulleitung oder Lehrkraft Interesse an einem Praxistest haben, unterstützen wir auch hierbei aufgrund der aktuellen Situation im Rahmen eines Pro-bono-Engagements. So könnten wir es gemeinsam schaffen, die Corona-Krise konstruktiv zu nutzen. Wir sind gespannt auf Rückmeldungen.